Meditationserfahrungen: Frieden, Liebe, Licht

Meditationserfahrungen: Frieden, Liebe, Licht

11. Januar 2023 1 Von Eckhard Neuhoff

Seit rund viereinhalb Jahren gehört das regelmäßige Meditieren zu meinem Leben dazu. Jeden Morgen nehme ich mir die Zeit dafür, unabhängig davon, wie es mir gerade geht. Und selbst meine depressiven Phasen halten mich nicht davon ab, wenigstens ein paar Minuten in der Meditation zu verweilen, auch wenn es mir bisweilen sehr schwer fällt, mich einzulassen und wirklich zur Ruhe zu kommen.

Insbesondere die letzten Monate waren in dieser Hinsicht sehr herausfordernd für mich. Wer von euch die Stimmungen und Inhalte meiner Poesie mitverfolgt hat, mag gespürt haben, wie sehr ich zwischenzeitlich um Fassung, Orientierung und Klarheit habe ringen müssen (was bisweilen noch immer so ist), und wieviel Kraft ich aufbringen musste, um nicht vollständig der inneren Dunkelheit anheim zu fallen. Doch rückblickend betrachtet, haben mir sowohl das Schreiben gegen die innere Dunkelheit, als auch die innere Kontinuität des „trotzdem“ Meditierens sehr dabei geholfen, nicht ganz unterzugehen.

In den letzten Monaten hatten meine Meditationen keinerlei konkrete Inhalte. Es ging „nur“ darum, mich überhaupt zu spüren, wahrzunehmen und meinem Atem zu folgen – mir selbst Halt zu geben. Und tatsächlich ist es mir selbst in der tiefsten Depression gelungen, alles Dunkle und mich ängstigende zumindest in der Meditation kurzzeitig zu befrieden und mit Erstaunen wahrzunehmen, dass mein Innerstes, mein Wesenskern, von all dem nicht betroffen und gänzlich unversehrt ist. Dafür bin ich sehr dankbar!

Insbesondere die Zeit um Weihnachten herum war für mich in den vergangenen Jahren immer wieder äußerst zwiespältig und seelisch herausfordernd – nicht zuletzt deswegen, weil ich weder inhaltlich, noch religiös oder weltanschaulich damit etwas verbinden konnte, und, weil ich mich während dieser Tage immer besonders allein und auf mich zurückgeworfen gefühlt und erlebt habe. Doch das letzte Weihnachten war – aus welchen Gründen auch immer – ganz anders: Kurz vor den Feiertagen hatte ich den ungewöhnlich deutlichen inneren Impuls dazu, diese für mich trotz allem auf unbestimmte Weise doch besondere und besinnliche Zeit dafür zu nutzen, innerlich wie äußerlich – ganz langsam, in kleinen und sehr bedachten Schritten – Ordnung zu schaffen und aufzuräumen, mich neu zu orientieren und mich darauf zu fokussieren, mich in gewisser Weise innerlich durch eine besondere Meditation zu reinigen und neu auszurichten: „Frieden„, „Liebe“ und „Licht„: Dies sind die Worte, auf die ich mich seit dem 24. Dezember des letzten Jahres in meinen Meditationen immer wieder besinne, und mit denen ich mich seitdem innerlich zu verbinden suche. Ich lasse mich darauf ein ohne zu wissen, was geschieht, oder welche Wirkung diese Worte entfalten werden. Es ist also eine Art Experiment mit ungewissem Ausgang. Und es ist gleichzeitig eine ganz neue Übung in Vertrauen auf meine innere Stimme, wie auch auf ein unbestimmt sicheres Gefühl, eine Gewissheit, dass es genau richtig ist und mir gut tut.

Doch warum sind es gerade „Frieden, Liebe und Licht“, die auch in meinen Gedichten ständig wiederkehrend so viel Raum einnehmen? Mit diesen drei Begriffen verbindet mich ganz viel Hoffnung und eine tiefe Sehnsucht auf und nach mehr Stabilität, Kontinuität, Klarheit, und erlebbarer, nicht nur abstrakter Sinnhaftigkeit und Leichtigkeit für mich und mein weiteres Leben. Und diese Drei stehen nach meinem Empfinden sinnbildlich genau dafür. Es ist also ein Versuch, diese drei Qualitäten durch die Meditation in mir zu verankern, sie mir Stück um Stück zu erschließen, sie wirklich tief und wahrhaftig zu empfinden, zu erfahren und zu fühlen, um sie schlussendlich auch wirklich leben zu können. Und ich bin sehr gespannt darauf, wohin dieser Weg mich führen wird!